Tradingstrategien können eine hilfreiche Unterstützung beim Handel an den Finanzmärkten sein. Dies gilt insbesondere, wenn du nicht nur investieren, sondern auch regelmäßiges Trading betreiben willst. In diesem Fall ist eine gute Strategie sogar ein Muss.
In diesem Artikel erfährst du, welche Strategien besonders beliebt sind und welche Strategie an welchen Märkten häufig genutzt wird. Zudem lernst du, wie du beim Trading Kosten sparen und deine reale Rendite dadurch erhöhen kannst.
Was sind Tradingstrategien?
„Trading” ist der englische Begriff für Handel. Gemeint ist damit der Handel an den Finanzmärkten, bei welchen durch den Kauf und Verkauf von Wertpapieren oder Finanzinstrumenten ein Gewinn erzielt werden soll.
Im Gegensatz zum klassischen Investieren geht es beim Trading eher darum, einen Gewinn innerhalb eines gewissen Zeitraums zu erzielen. Tradingstrategien sind im Prinzip gewisse Regeln, deren Befolgung Trader:innen dabei unterstützen, die bestmöglichen Entscheidungen zu treffen und damit ihren Gewinn zu maximieren. Sie beziehen sich also auf den aktiven Handel.
Eine der bekanntesten Handelsstrategien ist Daytrading. Dabei öffnen und schließen Trader:innen innerhalb eines Tages mehrere Positionen.
Wenn man von Investieren spricht, ist die Strategie dagegen eher ein Kaufen und langfristiges Halten von Wertpapieren, bis man meistens erst nach einigen Jahren mit Gewinn verkauft.
Auch beim Investieren können verschiedene Strategien verfolgt werden. Für Aktieninvestments sind hier beispielsweise die Value-Strategie oder die Dividenden-Strategie besonders beliebt. Bei ersterer sucht man sich Aktien, die unterbewertet scheinen. Bei letzterer kauft man hauptsächlich Aktien, die besonders gute Dividenden zahlen.
Basics der Chartanalyse
Bei sämtlichen Handelsstrategien nutzen Trader:innen entweder die Chartanalyse, die Fundamentalanalyse oder eine Kombination von beiden. Bei der Chartanalyse geht es um die Analyse des Verhaltens von anderen Marktteilnehmer:innen anhand der Finanzcharts. Dies ist besonders bei aktivem Handeln in zentrales Instrument. Wenn du mit Trading starten möchtest, solltest du daher auf jeden Fall ein gutes Verständnis für Charts entwickeln und auch Kerzencharts problemlos lesen und interpretieren können.
Die Fundamentalanalyse wird dagegen hauptsächlich für Wertpapiere wie Aktien oder Anleihen verwendet. Denn dabei werden die Fundamentaldaten von Unternehmen oder Staaten anhand bestimmter Kennzahlen untersucht. Diese Art der Analyse wird daher hauptsächlich für langfristiges Investieren oder Positionstrading verwendet.
Für Handelsstrategien sind in erster Linie Kerzencharts relevant. Diese Charts werden in der Regel im Bereich für Trader:innen direkt vom Broker angezeigt. So kannst du diese beispielsweise beim RIDE Low-tax Broker in der Trader Workstation nutzen.
Eine Kerze repräsentiert dabei einen Zeitrahmen oder ein Intervall. Diesen kannst du selbst einstellen. Gängige Intervalle reichen von einer Minute bis zu einem Jahr. Wenn du beispielsweise ein Intervall von einer Stunde auswählst, dann entspricht jede Kerze einer Stunde. Der „Körper” einer Kerze wird durch den Eröffnungs- und Schlusskurs der entsprechenden Periode begrenzt. Wenn der Eröffnungskurs tiefer ist als der Schlusskurs, ist die Kerze grün. Im umgekehrten Fall ist die Kerze rot. Bewegt sich der Kurs während eines Intervalls über oder unter den Eröffnungs- oder Schlusskurs, wird dies durch die „Kerzendochte” gekennzeichnet. Dies sind die dünnen Linien über oder unter dem Kerzenkörper.
Für die Chartanalyse können zahlreiche Analysetools oder Indikatoren verwendet werden. Besonders beliebt sind beispielsweise die sogenannten Moving Averages. Diese werden als Linie dargestellt und bilden den Durchschnitt einer gewissen Anzahl Kerzen ab. Die 50-Moving-Average bildet beispielsweise den durchschnittlichen Wert der letzten 50 Kerzen ab. Als Trader:in kann sich der Grundsatz lohnen: sobald die Kerzen sich über der Linie befinden, ist es meistens profitabler, sich hauptsächlich auf Long-Positionen zu fokussieren. Bewegen sich die Kerzen unter die Linie, ist es in der Regel profitabler, Short-Positionen zu öffnen.
Weiterhin können auf dem Chart auch Linien gezeichnet werden, um beispielsweise einen Trend besser darstellen zu können.
Dies ist beispielsweise der 1-Stunden-Chart der Amazonaktie. Die orange Linie ist die 50-Moving-Average und zeigt somit jeweils den Schnitt der letzten 50 Kerzen (also 50 Stunden) an. Die blaue Linie ist eine manuell eingezeichnete Trendlinie.
Die 5 beliebtesten Tradingstrategien
Die gängigsten Tradingstrategien unterscheiden sich hauptsächlich durch die Dauer, während welcher eine Position geöffnet bleibt. Sämtliche Strategien können entweder durch reguläres Kaufen und Verkaufen von Wertpapieren oder mithilfe von CFDs genutzt werden. CFDs (Differenzkontrakte) sind Derivate, die lediglich einen Basiswert abbilden. Der Vorteil davon ist, dass du nicht nur mithilfe von Long-Positionen auf steigende Kurse setzen kannst. Stattdessen kannst du auch fallende Kurse mithilfe von Short-Positonen nutzen.
Zudem werden CFDs in der Regel mit einem Hebel gehandelt. Das heißt, dass du mit mehr Kapital traden kannst, als du eigentlich in deinem Depot hast.
1. Positionstrading
Die Positionstrading-Strategie kommt dem klassischen Investieren am nächsten. Denn dabei werden Positionen für einen längeren Zeitraum offengelassen. Dies kann zwischen einigen Tagen und mehreren Monaten sein.
Im Gegensatz zum reinen Investieren verfolgen Positionstrader:innen ihre Position allerdings aktiv mithilfe von fundamentaler und technischer Analyse.
2. Swingtrading
Beim Swingtrading geht es darum, eine Marktbewegung über einen mittelfristigen Zeitraum auszunutzen. Positionen werden hier oft während maximal einer Woche offengelassen. Ziel ist es, einen Trend frühzeitig zu erkennen und die Kursbewegung – also den Swing – auszunutzen. Idealerweise wird beim Kurstief ein Kauf getätigt und das Wertpapier beim Kurshoch wieder verkauft.
Dafür werden oft Tagescharts genutzt, um Trends zu erkennen. Swingtrading wird oft auch in Kombination mit der Trendfolge-Strategie verwendet.
3. Daytrading
Bei der Daytrading-Strategie geht es darum, Positionen innerhalb eines Tages zu öffnen und wieder zu schließen. Konkret heißt das, dass keinerlei Positionen nach Marktschließung am Abend noch geöffnet sind.
Für Daytrading werden gerne CFDs verwendet. Denn damit kann man nicht nur auf steigende, sondern auch auf fallende Kurse spekulieren. Zudem fallen dabei hohe Übernachtgebühren an, wenn eine Position über Nacht geöffnet bleibt. Daher eignen sich diese Derivate besonders gut für den Tageshandel.
Diese Strategie eignet sich am besten, wenn du sehr viel Zeit zur Verfügung hast. Viele erfolgreiche Trader:innen machen Daytrading Vollzeit. Denn dafür muss man die Märkte und Nachrichten ständig im Blick haben. Zudem muss man während der Marktöffnungszeiten verfügbar sein. Wenn du tagsüber keine Zeit hast, ist das eher schwierig, außer du handelst an internationalen Börsen mit anderen Öffnungszeiten.
Dies ist eine der beliebtesten Handelsstrategien, da man durch die häufigen Käufe und Verkäufe theoretisch schnell stattliche Gewinne erzielen kann. In der Realität werden aber auch zahlreiche Trades – manchmal sogar die Mehrheit – mit Verlust geschlossen. Selbst bei erfolgreichen Händler:innen können sich die Verluste daher am Ende des Jahres ebenfalls summieren.
Apropos Verlust: Wusstest du, dass du beim Trading mit Termingeschäften mit dem Privatvermögen seit 2021 nur noch 20.000 Euro steuerlich geltend machen kannst? Gerade bei regelmäßigem Trading wirst du diesen Betrag wahrscheinlich schnell überschreiten.
Hier erfährst du, wie du mithilfe einer GmbH deine Steuerlast senken kannst.
4. Scalping
Scalping wird gerne in sehr liquiden Märkten angewendet. Im Prinzip handelt es sich dabei um eine Form von Daytrading, denn Positionen werden hier nie über Nacht offengelassen. Stattdessen werden mit dieser Strategie äußert kurze Zeiträume gehandelt. Oft wird eine Position nur für wenige Sekunden offengelassen, bevor sie wieder geschlossen wird. Da die Gewinne pro Trade verhältnismäßig gering ausfallen, müssen Trader:innen mit dieser Strategie eine große Menge an Trades pro Tag durchführen. Im Gegenzug können sich aber auch schnell Verluste ansammeln, wenn die Einschätzung bei einigen Trades hintereinander falsch war. Deshalb eignet sich diese Strategie am besten für erfahrene Trader:innen, die sich bestens mit der Chartanalyse auskennen.
Um eine möglichst hohe Anzahl Trades durchführen zu können, wird hierfür oft automatisiertes Trading verwendet. Dabei nutzt man eine Software, die mithilfe eines Algorithmus eigenständig Einstieg- und Ausstiegspunkte findet.
5. Trendfolge
Ziel der Trendfolge-Strategie ist, einen Trend frühzeitig zu erkennen und bis zum Ende auszunutzen. Diese Strategie folgt dem Sprichwort „the trend is your friend”. Die Idee ist, dass man der Mehrheit der Anleger:innen folgt und rechtzeitig wieder aus dem Trade aussteigt. So wird zwar selten das absolute Tief oder Hoch getroffen. Da eine Vorhersage dieser beiden Punkte aber ohnehin fast unmöglich ist, ist ein Ausstieg, sobald der Trend abzubrechen scheint, meistens eine sicherere Methode.
Der Zeitraum spielt für diese Strategie keine Rolle. So kann die Trendfolge theoretisch sowohl beim Positionstrading, als auch beim Daytrading, oder je nachdem sogar beim Scalping, genutzt werden. Dafür werden beispielsweise Trendlinien genutzt. Sobald der Trend erkannt wird, öffnet man eine Position. Wird die Trendlinie durchbrochen, deutet das auf eine Trendwende hin und die Position wird dementsprechend wieder geschlossen.
Beispiel-Strategien für verschiedene Märkte
Grundsätzlich kann Trading in jedem Finanzmarkt betrieben werden. Wichtig ist allerdings, dass ein gewisses Maß an Volatilität (Kursschwankungen) und Liquidität (Verfügbarkeit) vorhanden ist. Daher sind gewisse Märkte beliebter als andere. Forex (Währungen) beispielsweise besonders beliebt, da für alle größeren Währungen stets genügend Liquidität besteht. Die Volatilität ist zwar eher niedrig. Dafür wird Forex jedoch gerne mit CFDs gehandelt, denn hier kannst du mithilfe eines Hebels einen Multiplikator nutzen.
Besonders beliebt sind auch Aktien, Kryptowährungen, Rohstoffe oder Indizes. Hier einige beliebte Tradingstrategien für Aktien, Forex und Krypto.
Tradingstrategien Aktien
Aktien werden nicht nur für Trading, sondern auch für Investing verwendet. Daher halten Marktteilnehmer:innen diese gerne für eine längere Dauer, was zu länger andauernden Trends führt. Deswegen können sich für Aktien Positionstrading, Swingtrading oder auch die Trendfolge-Strategie gut eignen.
Hier siehst du beispielsweise, dass die Tesla-Aktie seit einer Zeit einem steigenden Trend folgt. Hier ist der Tageschart abgebildet. Hätte man den Trend beispielsweise bei der zweiten Berührung der Trendlinie im April erkannt, könnte man diesem so lange folgen, bis die Trendlinie durchbrochen wird. Dann würde man die Aktie gemäß der Trendfolge-Strategie wieder verkaufen.
Übrigens: Auch beim Handel mit Aktien kannst du mit der GmbH drastisch Steuern sparen. Denn wenn du mit dem Geschäftsvermögen tradest, sind 95 Prozent der Veräußerungsgewinne steuerbefreit. Damit musst du effektiv nur 1,54 Prozent Steuern auf deine Gewinne an das Finanzamt abgeben.
Hier erfährst du, wie du mithilfe einer GmbH deine Steuerlast senken kannst.
Tradingstrategien Forex
Forex gehört zu den beliebtesten Märkten für den regelmäßigen Handel. Das liegt zum einen an der guten Liquidität. Zum anderen werden Währungspaare an verschiedenen Börsen weltweit gehandelt. Da diese aufgrund der unterschiedlichen Zeitzonen über verschiedene Öffnungszeiten verfügen, kannst du Forex wochentags mehr oder weniger rund um die Uhr traden.
Dies ist beispielsweise den 1-Minuten-Chart von EUR/USD. Wie du siehst, hätte man in den letzten Stunden zahlreiche Marktbewegungen traden können. Objektiv betrachtet sind die Bewegungen allerdings sehr gering. So hat sich der Kurs lediglich zwischen 1,07 und 1,073 bewegt. Das sind nur 0,3 Cents. Deshalb nutzen viele Händler:innen für Forex gerne Scalping, um mit der Menge an Trades Gewinne erzielen zu können.
Tradingstrategien Krypto
Kryptowährungen gelten als sehr volatil und deswegen riskant. Volatilität kann beim Trading allerdings gut genutzt werden. Deshalb können theoretisch alle Tradingstrategien für Kryptowährungen verwendet werden.
Dies ist beispielsweise den 1-Stunden-Chart von Bitcoin/USD. Hier siehst du, dass sich der Kurs innerhalb von wenigen Stunden um mehrere tausend Dollar bewegen kann. Dies kann beispielsweise durch Daytrading oder auch Swingtrading über mehrere Tage ausgenutzt werden.
Welche ist die beste Tradingstrategie?
Die beste Tradingstrategie ist diejenige, mit der du dich am wohlsten fühlst. Man kann nicht pauschal sagen, dass eine Strategie besser ist als alle anderen. Vielmehr kommt es darauf an, wie viel Zeit du fürs Trading zur Verfügung hast, wie risikofreudig du bist und wie gut du dich mit der Chartanalyse und Indikatoren auskennst.
Wenn du beispielsweise Trading zu deinem Beruf machen willst und acht Stunden täglich dafür aufbringen kannst, dann könnte Daytrading oder Scalping gut für dich geeignet sein. Möchtest du dich allerdings nur nach Feierabend damit auseinandersetzen und vielleicht auch nicht mit Hebeln handeln, dann ist die Positionsstrategie wahrscheinlich besser für dich geeignet.
So sparst du beim Trading Kosten
Trading lockt viele Anfänger:innen mit potenziell großen Gewinnen. Erfolgreiche Trader:innen können auch tatsächlich nicht selten jährliche Gewinne im sechsstelligen Bereich erzielen. Gerade bei regelmäßigem Trading steht einem großen Gewinn allerdings oft auch ein stattlicher Verlust entgegen. Solange die Differenz positiv ist, spielt das auf den ersten Blick auch keine Rolle, da du am Ende ja trotzdem einen Gewinn nach Hause nehmen kannst.
Allerdings solltest du beim Trading auch den Gewinn nach Steuern berechnen. Denn seit 2021 gilt in Deutschland beim Handel mit Termingeschäften eine Verlustverrechnungsbegrenzung, wenn du mit dem Privatvermögen handelst. Das heißt, du kannst pro Jahr nur noch 20.000 Euro steuerlich in Abzug bringen, auch wenn dein Verlust in diesem Jahr höher war. Und auch wenn du Aktien ohne Hebel handelst, musst du auf deine Gewinne die Abgeltungssteuer in Höhe von 26,38 Prozent bezahlen.
Deshalb kann es sich lohnen, stattdessen mit einer GmbH zu traden. Denn hier gilt für Termingeschäfte keine Verlustverrechnungsbegrenzung und du kannst damit sämtliche Verluste komplett geltend machen. Zudem kannst du auch alle im Zusammenhang mit dem Trading entstehenden Kosten wie Handelsgebühren oder Kosten für Kurse in Abzug bringen. Und auch beim Handel mit Aktien bezahlst du beim Trading mit der GmbH aufgrund von Steuerteilfreistellungen nur 1,54 Prozent Steuern.
Damit kannst du deine Steuerlast insbesondere bei regelmäßigem Trading drastisch reduzieren.
Wenn du mehr über die Vorteile einer Trading-GmbH erfahren möchtest, dann buche am besten ein kostenloses Informationsgespräch.