In Anleihen investieren – so funktionieren festverzinsliche Wertpapiere
Anleihen gehören neben Aktien und ETFs zu den beliebtesten Wertpapieren. Im Gegensatz zu Aktien werden diese oft als besonders sicher betrachtet. Dies gilt insbesondere für deutsche Anleihen, oder genauer gesagt, deutsche Staatsanleihen.
Im Wesentlichen leihst du beim Kauf einer Anleihe der Gegenpartei für einen gewissen Zeitraum Geld. Am Ende der Laufzeit erhältst du das Geld wieder zurück. Zusätzlich bezahlt dir die Gegenpartei einen Zins, um dich für deinen Kredit zu entschädigen.
Übrigens: Wusstest du, dass du beim Investieren in Anleihen auch sämtliche Kosten steuerlich absetzen kannst? Wie das geht, erfährst du im Folgenden.
Was sind Anleihen? Anleihen Definition
Anleihen sind festverzinsliche Wertpapiere, die an der Börse gehandelt werden. Wie der Name bereits sagt, verfügen diese Wertpapiere in der Regel über eine feste Laufzeit und einen festen Zins.
Als Investor:in leihst du beim Kauf von Anleihen im Prinzip Geld an die Herausgeber:innen (auch Emittent:innen genannt). Dabei handelt es sich oft um einen Staat, es können aber auch Unternehmen, Banken oder Institutionen sein. Im Gegenzug erhältst du dafür einen jährlich ausgezahlten Zins. Am Ende der Laufzeit wird das von dir geliehene Geld vollständig zurückgezahlt.
Die Laufzeit ist meistens auf mehrere Jahre festgelegt. So gibt es beispielsweise fünfjährige oder zehnjährige Staatsanleihen.
Anleihen werden auch „Bonds”, „Obligationen”, „Schuldverschreibungen” oder „Rentenpapiere” genannt.
Wie funktionieren Anleihen?
Der:die Herausgeber:in wird „Emittent:in” genannt. Diese:r gibt Anleihen zu einem gewissen Nennwert heraus, wobei die Anleihe im Prinzip ein Schuldtitel ist. Der Nennwert ist sozusagen der Einkaufspreis pro Anleihe und liegt häufig bei 1.000 Euro. Der Zins wird jährlich ausgezahlt und wird auch „Kupon” genannt.
Im Gegensatz zu einigen anderen Wertpapieren werden diese Zinse nie direkt reinvestiert, sondern jährlich fix ausgezahlt. Damit erhältst du jedes Jahr genau den gleichen Zins, kannst allerdings höchstens indirekt vom Zinseszins profitieren, indem du das Geld anderweitig anlegst.
Auch Anleihen verfügen – ähnlich wie Aktien – über einen Kurs. So können Anleger:innen diese auch vor Ablauf der Laufzeit verkaufen, um einen Profit zu realisieren. Der Kurs wird jeweils in Prozent des Nennwertes bemessen. Kursschwankungen werden hauptsächlich durch die Bonität (Kreditwürdigkeit) der Emittent:innen verursacht. Diese wird bei Staatsanleihen in erster Linie durch das wirtschaftliche Wachstumspotenzial des entsprechenden Landes beeinflusst. Bei Unternehmen wird die Bonität dagegen durch Bilanzkennzahlen, aber auch Faktoren wie das Management oder der Wettbewerb beeinflusst.
Gegen Ende der Laufzeit bewegt sich der Kurs in der Regel dann wieder auf den Nennwert zu, da Anleger:innen den zu Beginn investierten Betrag zurückerhalten müssen.
Weiterhin kann der Kurs auch aufgrund steigender oder sinkender Nachfrage beeinflusst werden. Dies ist häufig der Fall, wenn die Zinsen beispielsweise fallen und somit ältere Anleihen mit höheren Zinsen attraktiver werden. Veränderte Zinsen gelten allerdings immer nur für neu herausgegebene Anleihen. Bereits existierende Anleihen behalten während der gesamten Laufzeit denselben Zins.
Bewertung der Kreditwürdigkeit
Um die Bonität oder Kreditwürdigkeit der Emittent:innen besser einschätzen zu können, geben Ratingagenturen Bewertungen heraus. AAA ist dabei die beste Bewertung und steht für eine ausgezeichnete Bonität und damit ein geringes Insolvenzrisiko. D ist die niedrigste Bewertung und deutet darauf hin, dass nur eine geringe Chance besteht, dass du überhaupt einen Teil des investierten Kapitals zurückerhältst.
Selbst gute Bewertungen sind aber keine Garantie, insbesondere bei Unternehmen. So können auch AAA-Unternehmen insolvent werden. Das Risiko ist allerdings wesentlich geringer als bei Anleihen mit einer C- oder D-Bewertung. Diese werden oft auch als „Schrottanleihen” oder „Junk Bonds” bezeichnet.
In der folgenden Tabelle siehst du, wie das Bewertungsraster aussieht.
BEWERTUNG
BESCHRIEBUNG
- AAA Minimales Kreditrisiko
- AA+, AA, AA- Sehr geringes Kreditrisiko
- A+, A, A- Geringes Kreditrisiko
- BBB+, BBB, BBB- Moderates Kreditrisiko
- BB+, BB, BB- Erhebliches Kreditrisiko
- B+, B, B- Hohes Kreditrisiko
- CCC+, CCC, CCC- Sehr hohes Kreditrisiko
- CC, C In oder kurz vor Verzug, Chance, einen Teil des Kreditbetrages zurückzuerhalten
- DDD, DD, D In oder kurz vor Verzug, nur geringfügige Chance, einen Teil des Kreditbetrages zurückzuerhalten
Welche Arten von Anleihen gibt es?
Anleihen können nach unterschiedlichen Kriterien unterteilt werden. Gängige Unterscheidungen sind beispielsweise nach Art der Emittent:innen (Staatsanleihen, Unternehmensanleihen etc.) oder nach der Art der Verzinsung (klassische Anleihen, Nullkuponanleihen, Anleihen mit variablen Zinsen und andere).
Weiterhin kann nach der Laufzeit unterschieden werden. So spricht man bei Laufzeiten von weniger als fünf Jahren von kurzfristigen Anleihen. Laufzeiten zwischen fünf und zwölf Jahren gelten als mittelfristig und bei Laufzeiten von 30 oder mehr Jahren spricht man von langfristigen Anleihen. Grundsätzlich gilt: je länger die Laufzeit, desto höher ist der Zins. Denn bei kurzen Laufzeiten ist das Bonitätsrisiko geringer.
Dies sind einige der bekanntesten Arten von Anleihen:
Staatsanleihen
Dabei handelt es sich um Anleihen, die von einem Staat herausgegeben werden. Diese sind meistens mittel- bis langfristig und gelten als sehr sichere Wertpapiere. Dies gilt zumindest für Staatsanleihen von Industriestaaten, wie beispielsweise deutsche Anleihen.
Unternehmensanleihen
Dies sind Anleihen, die von Unternehmen herausgegeben werden. Hier ist besonderes Augenmerk auf die Bonität und Bewertung der entsprechenden Anleihe zu legen. Dieses Mittel wird vor allem von größeren Unternehmen gerne für die Kapitalbeschaffung genutzt.
Bundesanleihen
Eine Bundesanleihe ist im Prinzip dasselbe wie eine Staatsanleihe. Bei Bonds der Bundesrepublik Deutschland spricht man aber oft auch von Bundesanleihen. Diese verfügen häufig über Laufzeiten von sieben, zehn, 15 oder 30 Jahren.
Nullkuponanleihen
Im Gegensatz zu den meisten anderen Anleihen werden bei Nullkuponanleihen keine Zinsen ausgezahlt. Stattdessen kannst du diese unter dem Nennwert kaufen, erhältst dann aber am Ende der Laufzeit den gesamten Nennwert zurück. Die Differenz entspricht dann der Rendite.
Wandelanleihen
Dabei handelt es sich um eine Mischung zwischen Anleihen und Aktien. So können die Anleihen unter gewissen Voraussetzungen in Aktien umgewandelt werden. Diese gehören zu den komplexen und riskanteren Arten von Bonds.
Pfandbriefe
Dies sind Unternehmensanleihen, die durch zusätzliches Kapital im Falle einer Insolvenz der Emittent:innen gesichert sind. Diese zusätzliche Sicherheit wird häufig durch Immobilien gewährleistet.
Setze sämtliche Kosten ab
Wenn du in Anleihen investierst, fallen Gebühren an. Diese können sich insbesondere bei häufigem Trading summieren. Zudem können auch weitere Kosten für Weiterbildungen oder Trading-Kurse anfallen.
Alle mit dem Vermögensaufbau verbundenen Kosten können beim Investieren mit einer GmbH gewinnmindernd abgesetzt werden, während du bei Investitionen mit dem Privatvermögen auf diesen Kosten sitzen bleibst. So kannst du mit der GmbH deine Steuerlast reduzieren.
Am einfachsten funktioniert das, indem du den auf GmbHs spezialisierten RIDE Broker verwendest. Denn hier kannst du nicht nur unkompliziert und komplett digital ein Depot eröffnen, es stehen dir auch ein automatisiertes Steuerreporting zur Verfügung.
Auch die GmbH-Gründung und die GmbH-Verwaltung erledigst du mit RIDE im Handumdrehen.
Neugierig geworden?
Wie kann man in Anleihen investieren?
Anleihen werden wie andere Wertpapiere an der Börse gehandelt. Am einfachsten kannst du Anleihen kaufen, indem du einen Online-Broker nutzt. Dort kannst du Anleihen einzeln kaufen oder in Anleihen-ETFs investieren. Ein Anleihen-ETF besteht aus einem Bündel einzelner Bonds und wird oft auch „Rentenfonds” genannt.
Hier siehst du am Beispiel des RIDE Brokers, wie du in 5 Schritten in Anleihen investieren kannst:
Einzelne Anleihen oder Anleihen-ETFs
Möchtest du dein Anleihen-Portfolio selbst zusammenstellen oder gleich ein Bündel von Anleihen mithilfe eines ETFs kaufen?
Broker finden
Dabei solltest du insbesondere auf geringe Gebühren und einen guten Support achten. Wenn du Kosten absetzen und mit einer GmbH in Anleihen investieren möchtest, eignet sich der RIDE Broker ideal.
Depot eröffnen
Mit dem RIDE Broker erledigst du die Depoteröffnung unkompliziert und komplett digital. Wenn du noch keine GmbH hast, unterstützen wir dich auch gerne beim Gründungsprozess.
Kapital einzahlen
Wähle den gewünschten Betrag aus und zahle ihn per Banküberweisung ein.
Anleihe auswählen
Nun kannst du die Anleihe oder Anleihen deiner Wahl suchen und kaufen.
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Das war die beste Entscheidung
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Pietro
Gründer & Manager
Anleihe kaufen mit dem Low-tax Broker? So geht’s
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Fragen & Antworten zum Investieren in Anleihen
Sind Anleihen eine gute Geldanlage?
Anleihen gehören zu den sichersten Wertpapieren. Dies gilt zumindest, wenn man diese von gut bewerteten Emittent:innen kauft. Dafür ist die Rendite auch vergleichsweise klein. Insbesondere als äußerst sicher geltende Staatsanleihen von Industrieländern werfen selbst bei einer Laufzeit von 10 Jahren selten mehr als 5 Prozent ab.
Auch hier gilt: je größer das Risiko, desto besser die Rendite. Schlecht bewertete Anleihen werfen somit in der Regel auch einen höheren Zins ab.
Können Anleihen wertlos werden?
Ja, wenn der:die Herausgeber:in zahlungsunfähig oder insolvent wird, kann er:sie auch keine Anleihen mehr zurückzahlen. In diesem Fall werden diese wertlos. Dies kann übrigens nicht nur Unternehmen, sondern auch Staaten passieren. Deshalb ist es besonders wichtig, dass du vor einem Investment immer die Kreditwürdigkeit der entsprechenden Anleihe prüfst.
Für wen eignen sich Anleihen?
Anleihen eignen sich gut für Anleger:innen, die ein diversifiziertes Portfolio aufstellen wollen. Insbesondere Staatsanleihen gelten als relativ sicheres Investment mit fixem Zins. Damit kannst du andere Finanzinstrumente ausgleichen, die zwar eine höhere Rendite abwerfen, dafür aber auch ein höheres Risiko bergen. Da die meisten Anleihen über eine Laufzeit von mehreren Jahren verfügen, eignen sich diese gut für Investor:innen mit einem langfristigen Anlagehorizont.
Werden Anleihen immer zu 100 % ausgezahlt?
Idealerweise werden Anleihen immer zu 100 % zurückgezahlt. Ob dies tatsächlich geschieht, hängt allerdings stark von der Bonität der Emittent:innen ab. Deshalb lohnt es sich, nur Anleihen von solchen mit einer guten Kreditwürdigkeit zu kaufen.
Sollten Anleihen lieber privat oder mit der GmbH gekauft werden?
Das hängt von deiner individuellen Situation und Strategie ab. Der große Vorteil beim Investieren mit der GmbH ist, dass du sämtliche Kosten von den Steuern absetzen kannst. Wenn du zudem auch in Aktien investierst, kannst du deine Steuerlast drastisch senken. Denn bei Aktien beträgt die effektive Besteuerung in der GmbH nur 1,54 Prozent.
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